Teil 2 unserer Deep Dives über ChatGPT und andere KI-Tools im Agenturalltag
Aus dem Leben eines Online Marketers. *
7:20 Uhr: Der Wecker klingelt und ich snooze. Ich weiß, dass meine Kaffeemaschine in der Küche schon aufheizt – einmal umdrehen ist also auf jeden Fall noch drin. Um 7:30 Uhr ist es dann tatsächlich Zeit zum Aufstehen. Beim ersten Kaffee frage ich Alexa nach den tagesaktuellen Nachrichten: Die nächste Naturkatastrophe in Asien, die Politik hat mal wieder versagt und die Inflation kickt immer noch. Geht ja super los.
8:00 Uhr: Noch in Jogginghose setze ich mich an den Schreibtisch – ach ja, das Homeoffice. Erstmal die Mails und Slack checken. Wichtige Nachrichten beantworte ich direkt, unnötige Newsletter wandern in den Papierkorb. Dann plane ich erstmal meine Woche: mit Reclaim.ai geht das zum Glück echt easy. Termine im Kalender organisieren? Check. Danke KI. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und hole mir den nächsten Kaffee.
8:40 Uhr: Wie performt eigentlich die aktuelle TikTok-Kampagne so? Und was ist mit Google Ads? Ich öffne mein Performance Marketing Dashboard. Hier laufen unter anderem über das GPT AddOn, die Verknüpfung zu Google Ads, zur Search Console und zu ahrefs alle relevanten Daten ein. Mit dem Dashboard bekomme ich einen Überblick über alle relevanten Entwicklungen und mögliche Optimierungsmaßnahmen. Bei Fragen zu Schnittstellen und bei Fehlermeldungen frage ich schnell ChatGPT. Gut, dass ich dafür jetzt keinen Tech-Freak mehr brauche.
10:00 Uhr: Team Meeting: mit Hilfe von KI-Tools und Datenanalysen planen und besprechen wir neue Online-Marketingstrategien. Hätten wir jetzt MS Teams, könnte ChatGPT unsere Meeting Notizen erstellen – sind “leider” Google Verfechter. Wir testen Notion AI; wissen aber noch nicht genau, was wir davon halten sollen. Niemand hat was Spannendes zu erzählen, also mal lieber nen neuen Hintergrund erstellen mit Midjourney. Ich wollte schon immer in einem Van Gogh themed U-Boot leben... Wie ist das eigentlich mit dem Urheberrecht für KI-generierte Creatives?
11:00 Uhr: Neue Bilder vom Kunden sind da. Daraus bastel ich doch direkt mal ein paar schöne Creatives für die nächsten Social Ads – sicherheitshalber ohne KI. Na gut, inspirieren lasse ich mich von DALL-E trotzdem. Je genauer meine Beschreibung für Channel und Kampagnenziel, desto besser das Ergebnis. Gute Prompts sind echt eine Kunst für sich... Danach prüfe ich die Performance der laufenden Kampagnen. Turns out: Könnte besser laufen. Also frage ich ChatGPT nach Inspiration: Zielgruppe, Überschriften, CTAs. Mit dem Output kann ich was anfangen und mache mich an die Optimierung.
12:00 Uhr: Mittagspause. Keine Ahnung, was ich kochen soll. Ich gebe einfach bei ChatGPT ein, was ich noch so im Kühlschrank hab und lasse mir daraus ein Rezept basteln. Schmeckt gar nicht mal so schlecht.
13:00 Uhr: Keywordrecherche für Google Ads. Puhhh. Und dann auch noch für Online Kredite – nicht gerade mein Spezialgebiet. Eigentlich wollte ich mit meinem SEA-Kollegen brainstormen, aber seine Mittagspause dauert wohl länger… Also frage ich ChatGPT nach Hilfe. Ich gebe der KI Infos zum Thema, der Zielgruppe und der Zielsetzung. Dann lasse ich mir passende Keywords in einer Tabelle darstellen und lasse sie nach Zielgruppe und Suchintention kategorisieren. Nicht schlecht. Mehr transaktionale non-brand Keywords wären noch gut. Zack. Das Gerüst für die neue SEA Kampagne steht. Suchvolumina und prognostizierte CPCs muss ich dann aber doch mit anderen Tools recherchieren.
13:40 Uhr: Content is King – right? Also brauchen wir mehr davon: Zum Glück ist 2023 und es gibt tolle Tools wie Neuroflash oder Jasper, die meiner Kreativität ein wenig auf die Sprünge helfen. Mit den Tools erstelle ich Texte für Blogbeiträge, verbinde die Ergebnisse, gebe eine Prise von meinem eigenen Wissen dazu und schaue, dass alles richtig und sinnvoll ist und tada: Blogbeiträge schreiben war noch nie so easy. Na ja also zumindest mal für die oberflächliche Vorarbeit, den Feinschliff und die Brücke von “okay” zu “nice” bekomme ich dann doch noch am besten selber hin.
15:00 Uhr: Kommentare und Nachrichten in den Social Channels unserer Kunden warten wie jeden Tag auf eine Beantwortung. Um allgemein einen besseren Eindruck über die Performance der Postings zu bekommen, führe ich eine Sentiment Analyse durch. Dafür fasst ChatGPT die Kommentare zusammen, sodass ich die allgemeine Stimmung und Bewertung beurteilen kann und negatives Feedback leichter identifizieren kann. Wiederkehrende Fragen kann ChatGPT auch beantworten… Nutzen wir KI Tools oder nutzen sie uns? Oh je, ich schweife schon wieder ab.
16:05 Uhr: Back to Reality: Facts and Figures. Hier fühl ich mich wohl. Ich analysiere die Ergebnisse der Kampagnen. Reports auswerten, Zielgruppen segmentieren, etc. Danach prüfe ich die Performance der laufenden Kampagnen. Auch für die Optimierung der Search Ads läuft mir ChatGPT wieder über den Weg: immer wieder lese ich auf LinkedIn Beiträge über die Zukunft von Suchmaschinen. Werden Google und Bing bald obsolet, wenn ChatGPT, Google Bard und co noch weiter ausgereift sind? Und ist es nicht gerade dann wieder an uns Online Marketing Nerds, kreative Lösungen für neue Werbeformen zu finden?
16:45 Uhr: ChatGPT ist mal wieder überlastet und meine Anfragen kommen nicht durch – kein Wunder bei dem Hype. Hmmm. Ich scrolle durch LinkedIn. Lese von 48 neuen mind-blowing AI-Tools in meinem Feed. Krass. “10 Tipps für bessere ChatGPT & GPT-3 Befehle” – direkt mal speichern. Dabei ist auch ein Tipp, wie man das Code Snippet für den Meta Pixel mit ChatGPT erstellt. Gleich mal ausprobieren.
17:15 Uhr: So, genug für heute. Ich wünsche ChatGPT noch einen schönen Abend, er/sie/es mir auch <3 Für mich geht’s jetzt erstmal ne Runde ins Gym, nachdem mich meine Applewatch mal wieder daran erinnert hat, dass ich mein Bewegungsziel für heute noch nicht erreicht habe.
21:00 Uhr: Beim Bier mit meinen Freunden landen die Gespräche wieder bei diesem neuen scary ChatGPT Tool: die Skepsis ist groß. Die Neugier auch. Wir fragen uns, wo das alles hinführt. Und einigen uns darauf, dass es okay ist, auf die Frage noch keine Antwort zu haben.
4:00 Uhr: Kurz Alptraum gehabt, dass schon wieder ne Maschine meinen Job klaut.
* Alle beschriebenen Aufgaben und Handlungen sind frei erfunden. Überschneidungen und Ähnlichkeiten mit realen Projekten sind reiner Zufall. In der Realität nehmen wir den ganzen Spaß bei der Arbeit doch noch etwas ernster.